
„IMK 25: eure eigenen Statistiken zeigen. Die Stadien sind sicher. Populismus stoppen!“ Das war die Kritik der Virage Est sowie vieler weitere Kurven bundesweit am vergangenen Wochenende.
Die Kritik der Fans bezieht sich auf die anstehende Innenministerkonferenz. Nach einem Sicherheitsgipfel von DFB, DFL und den für Sport zuständigen Minister*innen der Länder im vergangen Jahr wurde über Maßnahmen wie Personalisierte Eintrittskarten und eine eine Verschärfung (Zentralisierung) der Stadionverbote diskutiert.
Dabei zeigt die aktuelle Statistik der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) rückläufige Zahlen zu Verletzten und eingeleiteten Ermittlungsverfahren, trotz steigender Zuschauerzahlen.
Auch wir sehen personalisierte Eintrittskarten und eine mögliche Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien absolut kritisch.
Der Ansatz der AWO Fankontaktstelle INNWURF zu den aktuellen Herausforderungen in den Stadien ist eine verstärkte Kommunikation auf regionaler Ebene. So haben wir uns dafür eingesetzt, dass nach langer Zeit der Örtliche Ausschuss Sport und Sicherheit (ÖASS) wieder stattfindet. Hier kommen wichtige Netzwerkpartner zusammen um spieltagsunabhängig, „maßgeschneiderte Lösungen für lokale Problemstellungen zu entwickeln und ein abgestimmtes und einheitliches Handeln aller Netzwerkpartner zu gewährleisten“ (Auszug aus dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) Stand 28.10.2011 (S.37)). Hier heißt es weiter: „Aggression und Gewalt sind in allen Lebensbereichen festzustellen. Sie haben vielfältige Erscheinungsformen und Ursachen mit lokalem Bezug. Die damit verbundenen Herausforderungen können die Verbände und Vereine sowie die Polizei nicht alleine bewältigen. Nur gemeinsam mit allen für die Prävention und Sicherheit Verantwortlichen können Aggression und Gewalt eingedämmt sowie ein friedliches und kreatives Verhalten gefördert werden.“ (vgl. ebd.).
Wir sind der festen Überzeugung, dass die derzeit diskutierten Maßnahmen die Situation in den Stadien nicht entspannen werden, im Gegenteil. Es braucht stattdessen mehr Kommunikation, insbesondere auf regionaler Ebene.

Quelle: Nationales Konzept Sport und Sicherheit, Fortschreibung 2012, Stand 28.10.2011 (S.37).
Das Nationale Konzept Sport und Sicherheit wurde 1993 von der Innenministerkonferenz verabschiedet und bildet unter anderem eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Fanprojekte in Deutschland.
